Abstracts 2012
Abstract
Typologie der Erwachsenenbildungsteilnahme
Von:Erler, Ingolf; Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung (oieb), Österreich
Fischer, Michael; Österreichisches Institut für Erwachsenenbildung (oieb), Österreich
Session: Postersession
Zeit: Unbekannt
Ort: MAW - Großer Saal & MAW - Mittlerer Saal
Typ: Poster
Im Rahmen dieses Projekts wurden mittels quantitativer Sekundardatenanalyse Zusammenhänge zwischen sozialer Lage/ Lebensstil und Teilnahme/ Motivation an der Teilnahme am Lebenslangen Lernen ermittelt. Als Datenbasis dienten der Adult Education Survey 2007, der dabei unter verschiedenen Perspektiven neu interpretiert wurde.
In der Frage der Ermöglichung Lebenslangen Lernens spricht die österreichische „Strategie für Lebenslanges Lernen“ eine klare Sprache: „In Österreich ist die Teilnahme an Lebenslangem Lernen geringer als der Bildungswunsch. Aus diesem Grund sollten Barrieren, die einer Beteiligung am Lebenslangen Lernen entgegenstehen abgebaut werden.“ (BMUKK: Grundsätze einer LLL-Strategie). Dazu bedarf es eines Wissens darüber, aus welchen Gründen, Motiven und Erwartungshaltungen Menschen am Lebenslangen Lernen teilnehmen bzw. nicht teilnehmen. Es gilt neben den manifesten Einflussfaktoren auf die Weiterbildungsteilnahme auch die Motive, Einflüsse und Barrieren herauszuarbeiten. Entsprechend der Strategie für lebenslanges Lernen gilt es, den/die Erwachsene in den Mittelpunkt zu stellen und Interessen und Motive für Weiterbildung sichtbar zu machen.
Die für die Analyse verwendeten Daten basieren auf dem Adult Education Survey (AES) 2007 und wurden entsprechend neu aufbereitet. Es wurden aus dem Datensatz vier Typen konstruiert, denen die Befragten an Hand zweier Unterscheidungsmerkmale zugeordnet wurden: der Teilnahme oder Nichtteilnahme am nonformalen Lernen in den vorangegangenen 12 Monaten sowie ihrer eigenen Motivation daran teilzunehmen. Daraus wurde ein innovatives graphisches Darstellungsmodell entwickelt: Im Stil einer Landkarte des sozialen Raums wurden die erhobenen Variablen relational nach ihrer Verteilung hinsichtlich der zwei Unterscheidungskriterien (Teilnahme vs. Motivation) abgebildet. Dadurch zeigen sich auf den ersten Blick strukturelle Homologien von motivierten und nichtmotivierten TeilnehmerInnen sowie NichtteilnehmerInnen. Deutlich werden auch die Zusammenhänge zwischen sozialer Lage, sozialer sowie kultureller Praxis und der Teilnahme bzw. Motivation am Lebenslangen Lernen.
Neben den dargelegten Zusammenhängen zwischen sozialer Lage und Weiterbildungsverhalten wurden folgende weitere Aspekte untersucht: (1) die (Bildungs-)Barrieren und Hürden einzelner sozialer Gruppen, (2) die Frage von etwaigen Kompensationen durch informellen Lernens, (3) das Wahrnehmen eigenen informellen Lernens nach Bildungsabschlüssen sowie (4) Spezifika einzelner Lernfelder. Das Ergebnis bietet einen breiten soziologischen Einblick in die Weiterbildungspraxen österreichischer Erwachsener, dies jedoch limitiert durch die Möglichkeiten des AES Datensatzes.
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