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Abstracts 2014

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Paper

Zur Prüfungskompetenz von Fachtrainern im Österreichischen Eisenbahnwesen – Eine qualitative Analyse der Prüfungsmethoden auf der Folie eines Kompetenzstufenmodells

Von:
Samac, Klaus; Kirchliche Pädagogische Hochschule Wien/Krems, Österreich
Diendorfer, Anton; Fachhochschule St. Pölten, Österreich

Paper Session: 2
Zeit: Donnerstag, 03.07.2014, 17:15 - 19:15
Ort: MAW Seminarraum
Typ: Paper
Downloads:Präsentation als PDF



Hintergrund

Fachtrainer im Österreichischen Eisenbahnwesen halten betriebsintern Kurse und Lehrgänge zu betrieblichen Themen, die bereits gegenwärtig – verstärkt jedoch in der Zukunft – auch Teilnehmern aus dem gesamten EU-Raum offen stehen. Gleichzeitig prüfen Fachtrainer auch die Kenntnisse bzw. Kompetenzen der Teilnehmer. Zum Teil sind die vortragenden Trainer zugleich selbst auch Prüfende, teilweise prüfen andere Trainerkollegen. Die Prüfungen sind bislang nicht standardisiert, die Prüfer haben erhebliche autonome Spielräume bezüglich der inhaltlichen und methodischen Gestaltung. Auf inhaltlicher Ebene entscheiden sie, welche Kompetenzen bzw. Lernziele mit welchen Aufgaben auf welchem Kompetenzstufenniveau bzw. auf welcher Lernzieltaxonomie geprüft werden und auf methodischer Ebene, in welcher Form mit welchen Instrumenten wie lange geprüft wird. Berufliche Kompetenzprüfung (siehe dazu WINTHER, 2010) ist im Anschluss an die Large-Scale-Studien in der allgemeinen Bildung nun auch ein Thema in der beruflichen Bildung (ACHTENHAGEN & BAETHGE, 2007, S. 52–58). Der dreisemestrige Lehrgang Akademischer Fachtrainer im Eisenbahnwesen der Fachhochschule St. Pölten, zielt auf die Entwicklung pädagogischer und didaktischer Kompetenzen bei Personen, die für die Schulung von innerbetrieblichen Erwachsenen eingesetzt werden, ab. Er dient zudem als Vorbereitung für die von der akkreditierten Zertifizierungsstelle SystemCERT vorzunehmenden Zertifizierung zum Fachtrainer nach ISO 17024 (Studienplan FACHHOCHSCHULE ST. PÖLTEN, 2013). Der Studienplan enthält auch Lehrinhalte zur Entwicklung der Prüfungskompetenz bei den teilnehmenden Fachtrainern,

Zielsetzung/Fragestellung

Das erkenntnisleitende Interesse dieser Explorationsstudie liegt im Erheben der praktisch angewandten Prüfungsmethoden und im Identifizieren der diesen zugrunde liegenden subjektiven Theorien der Prüfer über die Struktur des Wissens und des Wissenserwerbs. Die zentralen Forschungsfragen lauten: (1) Wie (über-) prüfen die Fachtrainer den Kompetenzstand ihrer Kursteilnehmer? (2) Welche Prüfungsmethoden wenden sie auf dem Hintergrund welcher subjektiven Theorien zur Struktur des Wissens und des Wissenserwerbs an? (3) Auf welchen Kompetenzstufen bzw. Taxonomiestufen in welchen Lernzielkategorien bewegen sie sich dabei?

Untersuchungsdesign

Ausgegangen wird von frühen Ansätzen der Lernzieloperationalisierung (BLOOM & ENGEL-HART, 1973) und deren Weiterentwicklung bis hin zu aktuellen Theorien der Kompetenzüberprüfung. Dabei kommt dem Operationalisierungsprozess der Lernzielformulierung bzw. in weiterer Folge der Kompetenzformulierung (WALZIK, 2012) entscheidende Bedeutung für die anschließende empirische Studie zu. Theoretisch aufgearbeitete Aspekte zu subjektiven Theorien (PATRY, 2011, S. 27–44) bezüglich der Planung, des Durchführens von Unterricht in Kursen sowie zur Überprüfung der Kenntnisse oder Kompetenzen von Kursteilnehmern (NIEDERMAIR, 2012) sollen Hinweise und Anhaltspunkte zur Erstellung eines Kriterienkatalogs zur Analyse von schriftlichen und mündlichen Prüfungsaufgaben liefern. Basierend auf einem deduktiv entwickelten Kategorienschema wird ein Leitfaden für Interviews erstellt, um mit zusätzlichen Informationen den Bedeutungs- und Sinngehalt der durchgeführten Prüfungsmethoden aus Perspektive der Prüfer verstehbar zu machen. Mittels der qualitative Inhaltsanalyse (MAYRING & BRUNNER, 2010, S. 323–344) soll herausgearbeitet werden, welche ex- und impliziten Überlegungen, Annahmen und Prämissen die Fachtrainer für eine Auswahl und Gestaltung von Prüfungsaufgaben haben, welche Prüfungsmethoden auf welchen Kompe-tenzniveaus bzw. Taxonomiestufen sie darauf aufbauend tatsächlich praktisch umsetzen, welche betrieblichen Bedingungen diese Umsetzungen fördern und hemmen sowie welche Kompetenzen sie auf welchem Kompetenzstufenniveau versuchen zu überprüfen. Diese Ergebnisse der mündlichen Befragungen werden den Fachtrainern im Rahmen einer Gruppendiskussion vorgelegt und ihre Stellungnahmen dazu erneut qualitativ analysiert.

Berufs- und wirtschaftspädagogische Relevanz

Erste Ergebnisse der Studie werden mit Frühjahr/Sommer 2014 vorliegen. Die Relevanz der Studie liegt im Besonderen auf einer umfassenden Analyse der Prüfungspraxis in Aus- und Weiterbildungen im unternehmerischen Kontext der Österreichischen Bundesbahnen. Die Forschungsbefunde liefern Grundlagen zu organisationalen und gesellschaftlichen Bedingungen für die Professionalisierung der betrieblichen Bildungsarbeit der Österreichischen Bundesbahnen.



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