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BBFK 2024

Berufsbildung in Zeiten des Mangels

Handlungserfordernisse
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9. österreichische Berufsbildungsforschungskonferenz am 3.-5.07.2024 in Innsbruck

Abstracts 2014

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Paper

Kompetent für die Erwachsenenbildung/Weiterbildung - aktuelle Befunde aus der Evaluationsstudie der Weiterbildungsakademie Österreich (wba)

Von:
Gruber, Elke; Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Österreich
Brünner, Anita; Alpen-Adria-Universität Klagenfurt, Österreich

Paper Session: 2
Zeit: Donnerstag, 03.07.2014, 17:15 - 19:15
Ort: MAW Seminarraum
Typ: Paper
Downloads:Präsentation als PDF



In Österreich hat die Professionalisierung im Bereich der Erwachsenenbildung/Weiterbildung (EB/WB) in den letzten Jahren vielfältige neue Impulse erfahren (vgl. u.a. Gruber 2006, Gruber/Wiesner 2012). Ein wichtiger Meilenstein war die Gründung der Weiterbildungsakademie Österreich (wba) im Jahr 2007. Bei der wba handelt es sich um ein Modell, das auf Grundlage von bundesweit anerkannten Curricula in einem mehrstufigen Validierungsverfahren Kompetenzen von Personen, die in der EB/WB tätig sind, auf zwei Niveaustufen (Zertifikat und Diplom) bilanziert, anerkennt und zertifiziert. 2010 gelang zudem die Anbindung der wba an den tertiären Bereich, womit einer langjährigen Forderung der Community nach einer verstärkten Durchlässigkeit von beruflichen (Karriere-)Wegen von Erwachsenenbildnern und Weiterbildnerinnen Rechnung getragen wurde. Die wba stellt somit einen Prototyp für einen zeitgemäßen Anerkennungs- und Zertifizierungsmodus vorhandener bzw. zu erwerbender Kompetenzen dar, dem im Kontext einer neuen Steuerungspolitik des Bildungssystems durch supranationale Akteure (v.a. die EU) beispielhafte Wirkung auch für andere Bildungsbereiche zukommt.

Auf diesem Hintergrund kommt der begleitenden Evaluationsforschung des Modells große Bedeutung zu. Nun liegen erstmals umfangreiche empirische Befunde zu Einbettung, Organisation, Ablauf und Wirkungsweise der wba vor. Die Evaluation wurde mit der Gründung der wba gestartet und gliederte sich in drei Phasen, wobei ein mehrdimensionales Untersuchungsdesign zur Anwendung kam. Gegenstand der hier vorzustellenden Befunde ist die abschließende quantitative Befragung, die im Jahr 2013 an allen Studierenden der wba durchgeführt wurde (Vollerhebung). Neben den oben schon angeführten allgemeinen Evaluationszielen diente die Befragung vor allem der Klärung von Studienverläufen und Gelingensbedingungen, aber auch dem Aufzeigen von Problemzonen und Ursachen für Studienabbruch (Drop-Out) in den unterschiedlichen Phasen des Anerkennungs- und Validierungsprozesses. Der Begriff des Drop-Out wird in Anlehnung an den deutschen Bildungsbericht verstanden als "das Wegbleiben oder `Herausfallen` aus einer Bildungsmaßnahme. Gerade bei der freiwilligen Teilnahme in der WB (Weiterbildung), für die der Erwachsene selbst verantwortlich ist, tritt Drop-Out häufig auf. Unter Drop-Out kann man neben dem Kursabbruch auch die unregelmäßige Teilnahme, passive Anwesenheit und auch den Fall fassen, dass sich jemand angemeldet hat, aber am Angebot nie teilnimmt." (Nuissl 2010: 69)

Die Erhebung erfolge in Form einer Lime-Survey-Erhebung (siehe dazu u.a. Schnell/Hill/Esser 2005). Der Fragebogen wurde im Juli 2013 an insgesamt 1198 wba-Studierende versendet (Rücklauf: 287 vollständige Datensätze) und später mit einer pdf-Grundauswertung sowie mit Excel-Sheets (mit vollständigen Fragen- und Antworttexten sowie Frage- und Antwortcodes) ausgewertet.

Die Erhebung hatte folgende drei Befragungscluster im Blick:

Befragungscluster A: Studierende, die die Gebühr für die Standortbestimmung eingezahlt, aber die Unterlagen (noch) nicht eingereicht haben;

Befragungscluster B: Studierende, die die Unterlagen in der wba eingereicht und die Standortbestimmung abgeschlossen haben bzw. noch auf die Standortbestimmung warten;

Befragungscluster C: Studierende, die das wba-Zertifikat bereits abgeschlossen haben.

Auf Basis der Erhebungsergebnisse, die im Vortrag präsentiert und diskutiert werden sollen, wurde resümierend eine Typenbildung von wba-Studierenden vorgenommen. Mit dieser Typisierung wird der Versuch unternommen, den/die idealtypische wba-Studierende nicht nur zu charakterisieren, sondern auch besser zu veranschaulichen. Auf der Basis der Erhebungsergebnisse wurden schließlich diverse Verbesserungs- und Veränderungsvorschläge erarbeitet, die von strukturellen, ablaufbezogenen über organisatorische bis hin zu grundsätzlichen professionspolitischen Überlegungen reichen.



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