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BBFK 2024

Berufsbildung in Zeiten des Mangels

Handlungserfordernisse
neu denken
9. österreichische Berufsbildungsforschungskonferenz am 3.-5.07.2024 in Innsbruck

Abstracts 2018

Paper

Steuerbildung als ein Bestandteil einer umfassenden ökonomischen Allgemeinbildung

Von:
Cechovsky, Nora; Wirtschaftuniversität Wien, Österreich


Ziel ökonomischer Bildung ist die Erziehung mündiger Wirtschaftsbürger/innen (Liening, 2004). In Zeiten von Wirtschafts- und Finanzkrisen und steigender Staatsverschuldung ist ökonomische Bildung von zentraler Bedeutung. Aus diesem Grund ist ökonomische Bildung nicht nur wichtiger Bestandteil von berufsbildenden Curricula, sondern sollte auch eine zentrale Stellung im allgemeinbildenden Schulwesen einnehmen (vgl. u.a. Albers, 1988). Steuerbildung kann als ein wesentlicher Teilbereich einer umfassenden ökonomischen Allgemeinbildung angesehen werden, der in bisherigen Studien zur ökonomischen Bildung nicht ausreichend Beachtung fand (vgl. Cechovsky, 2018). Basierend auf Definitionen zur ökonomischen Bildung (vgl. z.B. Beck, 1989) wird Steuerbildung als Wissen über Steuerthemen auf individueller Ebene als auch als Wissen über Steuerthemen auf gesellschaftlicher Ebene, Interesse, Einstellung und Verhalten im Umgang mit Steuern definiert.

Im Rahmen einer empirischen Studie wurde die Steuerbildung bei Schüler/innen der Handelsakademien in Wien, Niederösterreich und Burgenland untersucht. Dazu wurden 22 problemzentrierte Interviews (vgl. Witzel, 1985) geführt und nach Mayring (2014) ausgewertet. Die Interviews wurden gemeinsam mit Fachbüchern, vorhandenen Testinstrumenten und der Analyse von Curricula zur Konstruktion von Items zur Erhebung des Steuerwissens verwendet. Neben Steuerwissen wurden auch Interesse im Bereich Steuern, Einstellungen, soziale Normen, selbsteingeschätzte Kontrolle und Verhaltensintentionen bei 688 Schüler/innen mit Hilfe eines Fragebogens erhoben. Als Zielgruppe für diese Studie wurden Schüler/innen der vierten Klasse Handelsakademie in Österreich ausgewählt. Diese Zielgruppe eignet sich u.a. deshalb, da sie in diesem Alter bereits mit Steuern als Konsument/in, Erwerbstätige/r bzw. Wähler/in in Berührung gekommen ist.

Im Rahmen des Vortrages wird der Fokus auf das Steuerwissen der Schüler/innen gelegt. Dazu wird in einem ersten Schritt die im Rahmen der Studie erarbeitete Konzeption von (Allgemein-)Wissen im Bereich Steuern vorgestellt. Anschließend wird auf die empirischen Ergebnisse, die mit Hilfe von Multiple Choice Fragen erhoben wurden, eingegangen. Die Interviewergebnisse werden herangezogen um einen tieferen Einblick in das Verständnis der Schüler/innen zu gewähren. Die Ergebnisse bieten dadurch einen Einblick in den Stand des Steuerwissens und zeigen Fehlannahmen auf.

Literatur

Albers, H.-J. (1988). Ökonomische Bildung und Allgemeinbildung. In Bundesfachgruppe für ökonomische Bildung (Hrsg.), Ökonomische Bildung – Aufgabe für die Zukunft (S. 1–15). Bergisch Gladbach: Hobein.

Beck, K. (1989). „Ökonomische Bildung“ – Zur Anatomie eines wirtschaftspädagogischen Begriffs. Zeitschrift für Berufs-und Wirtschaftspädagogik, 85(7), 579–596.

Cechovsky, N. (2018). Students’ Fiscal Literacy: An Explorative Study of Their Understanding of the Tax System. In M. Förster, R. Happ, W.B. Walstad & C. Asarta (Eds.). Financial Literacy of Students and Young Adults – Determinants and Impacts. Empirische Pädagogik, Issue 3 & 4 (in press).

Liening, A. (2004). Über die Bedeutung der ökonomischen Bildung. Dortmunder Beiträge zur Ökonomischen Bildung. Diskussionsbeitrag Nr. 1.

Mayring, P. (2014). Qualitative content analysis: theoretical foundation, basic procedures and software solution. Klagenfurt.

Witzel, A. (1985). Das problemzentrierte Interview. In G. Jüttelmann (Ed.), Qualitative Forschung in der Psychologie :Grundfragen, Verfahrensweisen, Anwendungsfelder (pp. 227–255). Weinheim: Beltz.



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