Abstracts 2012
Abstract
VET-CERT - Qualifizierung als Weg zur Qualität
Von:Gramlinger, Franz; ARQA-VET, Österreich
Jonach, Michaela; ARQA-VET, Österreich
Luomi, Jouko; ARQA-VET, Österreich
Session: Postersession
Zeit: Unbekannt
Ort: MAW - Großer Saal & MAW - Mittlerer Saal
Typ: Poster
Qualitätsentwicklung und –sicherung sind wesentlich von den handelnden Personen abhängig. Das Projekt beschäftigt sich daher grundsätzlich mit der Frage, wie die Vorgehensweise der personellen Zertifizierung als Professionalisierungsmöglichkeit für Personen, die in Einrichtungen der beruflichen Aus- und Weiterbildung tätig sind, genutzt werden kann. Die österreichische berufliche Aus- und Weiterbildungslandschaft verfügt derzeit über sehr heterogene Ausbildungsschienen und Funktionsbeschreibungen für Qualitätsverantwortliche bzw. Qualitätsmanager/innen in den Einrichtungen der beruflichen Bildung. Die vorliegenden Kompetenzprofile variieren je nach Schultyp und ein schultypenübergreifender systematischer Ansatz für die Aus- und Weiterbildung von Qualitätsverantwortlichen auf den unterschiedlichen Ebenen des Berufsbildungssystems fehlt. VET-CERT, ein zweijähriges Leonardo da Vinci Projekt, will Konzepte entwickeln, die eine Systematisierung bereits vorhandener Kompetenzprofile und Ausbildungsangebote für Qualitätsverantwortliche in der österreichischen beruflichen Aus- und Weiterbildung unterstützen, und zwar mit dem Ziel die
Professionalisierung von Qualitätsmanager/innen weiter voranzutreiben. Die Zielvorstellung im Hintergrund ist, dass gut und systematisch ausgebildete Qualitätsverantwortliche die Qualitätsentwicklungsprozesse in ihren Institutionen professioneller und effizienter vorantreiben können.
Zentrales Ziel des Projektes ist es, für verschiedene Funktionsgruppen in der österreichischen beruflichen Aus- und Weiterbildung die Möglichkeit der Einführung folgender Instrumente zu überprüfen und im Falle eines positiven Prüfergebnisses zu entwickeln:
a) Kompetenzprofile
b) Schulungskonzepte und -unterlagen sowie
c) Zertifizierungsverfahren
Darüber hinaus soll ein Implementierungskonzept entwickelt werden, das eine zentrale Rolle im Rahmen der nationalen Umsetzung des EQARF spielen wird.
Um eine detaillierte Übersicht über die aktuelle Situation zu Ausbildungs- und Zertifizierungs-möglichkeiten von Personen mit Qualitätsmanagementfunktionen in verschiedenen Bereichen der beruflichen Bildung zu bekommen, wurde ein Analyserahmen entwickelt. Dieser Analyserahmen umfasst verschiedene Kategorien, die auf die unterschiedlichen Funktionsbereiche bezogen sind. Die unterschiedlichen Funktionen (Aufgaben und Verantwortlichkeiten) sowie die aktuelle Praxis der Qualifizierung (Ausbildung, Kurse) der damit betrauten Personen wurden analysiert. Dazu wurden Interviews mit Stakeholdern bzw. Experten/innen aus den verschiedenen Bereichen der Berufsbildung geführt.
Als nächstes wurden modularisierte Kompetenzprofile für die wichtigsten Qualitätsmanagementfunktionen in der österreichischen Berufsbildung entwickelt. Die Kompetenzprofile wurden auf Basis der vorhergehenden Bestandsaufnahme sowie der Ergebnisse von Gruppeninterviews mit Personen mit Qualitätsmanagementfunktionen und mit der Hilfe von Entwicklungsworkshops zu Qualifikationsbedarf und Kompetenzanforderungen erstellt. Basierend auf den entwickelten Kompetenzprofilen und der Analyse relevanter nationaler und auch internationaler Ausbildungsangebote wird ein Rahmencurriculum (inklusive Empfehlungen für Trainings- bzw. Schulungsinhalte und –methoden) erarbeitet. Dieses Rahmencurriculum soll so flexibel gestaltet sein, dass es für verschiedene Zielgruppen und Ausbildungsanbieter adaptiert werden kann.
Ein Konzept für den Zertifizierungsprozess von Personen mit Qualitätsmanagementfunktionen, die die im Curriculum (bzw. in seinen einzelnen Teilen) beschriebenen Kompetenzen erworben haben, wird entwickelt. Dieses Konzept soll auch die unterschiedlichen rechtlichen Rahmenbedingungen der verschiedenen Ausbildungsanbieter in Bezug auf die Validierung und Anerkennung früher erworbener Kompetenzen (formale, non-formale und informelle Lernkontexte) berücksichtigen. In diesem Zertifizierungskonzept werden die Aufgaben der zertifizierenden Organisationen, der Ablauf, die Dauer und die Richtlinien des Zertifizierungsprozesses beschrieben. Zur Entwicklung des Konzepts werden Interviews mit Vertretern/innen von möglichen Anbieterinstitutionen geführt. Darüber hinaus werden Workshops mit einem „Entwicklungsteam“ organisiert, das aus Vertreter/innen der Partnereinrichtungen sowie relevanten Stakeholdern und weiteren Experten/innen zusammengesetzt ist.
Konkret sollen vier Kernprodukte entwickelt werden:
1. Eine Bestandsaufnahme zur aktuellen Situation im Hinblick auf vorhandene Kompetenzprofile sowie Ausbildungs- und Zertifizierungsmöglichkeiten für Qualitätsverantwortliche in der beruflichen Aus- und Weiterbildung.
2. Vorschläge für modularisierte Kompetenzprofile für Qualitätsverantwortliche
3. Konzepte für Rahmencurricula mit Empfehlungen für Trainings- bzw. Schulungsinhalte und –methoden
4. ein Zertifizierungskonzept, das die Anerkennung bereits vorhandener einschlägiger Kompetenzen berücksichtigt, womit Doppelgleisigkeiten in den Ausbildungsschienen vermieden werden sollen.
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